Wie alles begann

 

Wer geht schon gleich zum Arzt, wenn ein Arm verspannt ist? Die ersten Parkinson Symptome hat mein Mann früher erkannt als ich selbst. Ich hielt immer öfter den linken Arm angewinkelt nah am Körper und zog das linke Bein beim Gehen etwas nach. Meine eigene Diagnose war Stress, verspannter Nacken oder einfach zu viel Beanspruchung. Das Leben mit drei Kindern kann ja auch schon  mal ziemlich anstrengend sein. Irgendwann erzählte ich dann doch meinem Hausarzt von den Bewegungsveränderungen. Er sah sich mein Gangbild an und schickte mich direkt mit dem Taxi ins Krankenhaus zum CT und MRT wegen Verdacht auf einen Hirntumor. Ich war erst einmal so geschockt, dass ich ziemlich neben mir stand.  Meine Erleichterung war riesig, als sich dieser erste Verdacht nicht bestätigte. Als zweite Möglichkeit nannte mir mein Hausarzt Parkinson. Er empfahl mir, eine Neurologin im Nachbarort aufzusuchen. Ich und Parkinson? Konnte ich mir nicht vorstellen. Ich suchte nach alternativen Diagnosen. Mir war schon klar, dass meine Oma und auch mein Vater an Parkinson erkrankt waren. Bei meinem Vater war es erst im hohen Lebensalter und meine Oma hat es auch recht früh bekommen. Aber mit 36 Jahren? Ich wollte es nicht wahr haben und versuchte, die Symptome zu verstecken. Als ich auch von anderen auf meine merkwürdige Körperhaltung angesprochen wurde, gab ich mir noch mehr Mühe, mir nichts anmerken zu lassen. Ein Trick war, dass ich meine Hand auf der Handtasche ruhen ließ. Besser wurde es dadurch natürlich nicht. Mein Motto war, solange ich nicht genau weiß, was ich habe, ist es nichts. Schließlich bestimme ich doch selbst, was und wann ich wo untersuchen lasse. Ratschläge von anderen ignorierte ich komplett. 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0