Wer ist hier der Chef?

Das ist eine gute Frage. Ich plane meinen Tag - mein Lebensbegleiter Parki wirft den Plan wieder um. Wenn ich ihn und seine Aktionen ignoriere und einfach so tue, als wäre er nicht da, setzt die Strafe meist recht schnell ein. Ein langes Off. Entweder mit oder ohne Krämpfe. Super. Welche Strategie ich mir auch überlege, ich kann ihn nicht überlisten. Wenig essen, viele Pausen, viel Schlaf oder wenig. Wie es mir geht und wieviel aktive Zeit ich am Tag habe ist immer wieder überraschend. Manchmal geht es mir bei Wärme besser, manchmal bei Kälte. Wenn ich krampfe hilft es mir oft, mich flach auf einen kalten Fußboden zu legen. Wenn ich dann allerdings wieder so langsam ins „On“ komme, ist Kälte wieder gar nicht hilfreich. Eine Zeit lang dachte ich, wenn ich versuche, jeden Tag möglichst gleich zu gestalten, wäre das Ergebnis ebenfalls vorhersehbarer. Irrtum: gerade in dieser Woche habe ich mal wieder festgestellt: Auch ein Tag mit viel Anstrengung und vielen Abweichungen vom normalen Alltag kann gut laufen. Zwei kleine Offs und ansonsten viel Energie und gute Beweglichkeit. Manchmal stelle ich mir Parki vor wie einen Rucksack, den ich nicht ablegen kann. Je mehr ich versuche, ihn abzuschütteln, desto fester klammert er sich an mir fest und nimmt mir die Luft zum atmen. Ignoriere ich ihn, wird er mit jedem Schritt, den ich gehe, schwerer und schwerer. Also gut, denke ich mir: du hast gewonnen, Parki. Du bist der Chef. Zufrieden? Dann lacht er sich ins Fäustchen und versteckt sich. Manchmal zwei bis drei Tage lang. Bis ich mich in Sicherheit wiege und mir für einen kurzen Moment vorstelle, mein Leben wäre wieder ein bisschen wie früher. Gerade, wenn ich beginne, übermütige Pläne zu schmieden, mir wieder mehr zuzutrauen, dann zeigt er wieder seine Fratze und grinst mir ins Gesicht. Immer wieder haut es mich um und Immer wieder falle ich darauf herein. 

Parki, du Arschloch. Mit dir zu leben ist wie die ständige Begleitung einer tickenden Zeitbombe. Du bist vielleicht der Chef über meinen Körper, aber meinen Kopf kriegst du nicht. Na, was sagst du jetzt? 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0